Der katholische Untergrundbischof Cosmas Shi
Enxiang verbrachte wegen seiner Treue zu Rom 54 von 93 Lebensjahren in Haft. Seit
April 2001 fehlte auch jede Spur von ihm. Vor kurzem verbreitete sich die
Nachricht von seinem Tod. Seine Leiche wurde den Familienangehörigen nicht
übergeben. Es wird vermutet, daß sie vom Staat bereits heimlich eingeäschert
wurde.
Bereits in der Vergangenheit sind
Untergrundbischöfe nach mehreren Jahren der Haft im Gefängnis gestorben. Sie
wurden von den Behörden sofort eingeäschert; die Familien konnten keine
Autopsie durchführen lassen.
Die Leichname von anderen Bischöfen wiesen Spuren
von Folter auf. Tausende von Katholiken forderten damals in einem Fall
öffentlich die Einleitung einer Untersuchung über die Todesumstände und die
Bestrafung der Verantwortlichen. Seither gehen Angehörige davon aus, daß – wie wohl
auch im Falle von Bischof Enxiang – die schnelle Einäscherung der Leichen
Spuren von Folter und der Todesursache beseitigen sollen.